Texte zu seinen Werken
Auszüge aus Presse, Buch & Ausstellungen
Eröffnungsrede von Curt Heigl zur Ausstellung „Multiple Objekte“
im Rosenthal Studio Haus Nürnberg - 1973
…“Hermann Frauenknecht gehört zu den leisen, aber nicht minder intensiven und produktiven Arbeitern. Trubel und Geschrei sind ihm genauso unheimlich wie große Menschenansammlungen. … Er ist kein Großstadtmensch, sagt er von sich selbst. Die Großstadt scheint ihm ein zu großer Kräfteverschleiß und Leerlauf zu sein. Das Leben auf dem Lande und damit die strengere Naturverbundenheit ist seine Welt. In seinem Atelier findet er seine Stärke zurück. Das will er aber durchaus nicht als eine Flucht in den Elfenbeinturm verstanden wissen. […] Die Formen seiner Plastik entstehen frei, sind aber stark menschbezogen. Verknotungen, Konflikte, Vergänglichkeiten, Probleme und Lösungen, Durchsetzungsvermögen und freie Bewegung – modellhaftes Abbild der Gesellschaft. […] Die in seinem Werk zu beobachtende überwiegende Beschränkung auf schwarze und weiße Farbe (auch als er noch malte, war er nie im eigentlichen Sinne farbig) zeigt die Vorrangstellung an, die die Gestaltung der Form für ihn hat. Schon seine frühen Bilder haben plastischen Einschlag und zeigen ein starkes Interesse an den Problemen der Form. In der Oberflächenbehandlung und Gestaltung seiner Plastik wird ein großes künstlerisches Einfühlungsvermögen in die Gegebenheiten des Materials und eine starke handwerkliche Begabung deutlich.
Frauenknecht hat eine starke Verbindung zur Architektur, da er die große Fläche, die Wand und den Raum liebt. […] Es geht Frauenknecht darum, Formen in ein exakt bestimmbares Verhältnis zueinander zu bringen und der Vielfalt möglicher Beziehungen eine künstlerische Entsprechung und den Versuch einer Ordnung entgegenzusetzen.“ …
Nürnberger Zeitung - 09.08.1973
…„Die glatte Oberflächenstruktur der Objekte […] lädt zum Anfassen ein, es macht Spaß, mit der Hand über die Plastiken zu streichen, mit dem Tastsinn das Werk des Künstlers nachzuvollziehen – ein freilich beabsichtigtes Vergnügen. Mit dem Wechsel von konkav und konvex, positiv und negativ arbeitet Frauenknecht auch bei seinen Reliefs.“ …
Traudl Dennerlein „Profile aus dem Nürnberger Land“ Bürger unserer Zeit Band I - 2005
…“Hermann Frauenknecht wurde am 29.04.1929 in Altdorf geboren und verbrachte bereits seine gesamte Kindheit in Altdorf im gleichen Haus, in dem auch heute noch seine Wohnräume, Atelier und Werkstatt beheimatet sind. […] Er sollte ursprünglich das Geschäft des Vaters übernehmen. […] Anfangs fertigte der Künstler seine Skulpturen aus Polyester. Später entdeckte er die Materialien Holz, Messing und Stahl für seine Werke. Als Handwerker und leidenschaftlicher Praktiker befasst er sich erst von Grund auf akribisch mit jedem neuen Material und den jeweiligen Techniken, um es zu bearbeiten. In seinen verschiedenen Ateliers und Werkstätten in seinem Altdorfer Haus, die mit allem nötigen Handwerkszeug vom Schweißgerät bis zum Tonnen hebenden Flaschenzug ausgestattet sind, tragen viele verschiedene „Fingerübungen“ von den verschiedensten Techniken Zeugnis.“…
Literaturverzeichnis (Auszug)
La Revue Moderne, Paris 1957: Hermann Frauenknecht S. 12/13
Art Studio Stiftung Lindau (Hrsg.): Internationales Plastik Symposion, Lindau 1979
Institut für moderne Kunst und Frauenknecht, Hermann (Hrsg.): Hermann Frauenknecht - Bilder, Reliefs, Skulpturen, Zeichnungen. 1962-1985, Nürnberg und Altdorf, 1985
Frauenknecht, Hermann (Hrsg.): H. Frauenknecht. Fürther Kunstpreis 1985/86, Nürnberg 1986
Ausstellungskatalog Kunsthaus Nürnberg 1986: Förderpreis 1956/1986 – 28. Förderpreisträger für bildende Kunst
Albrecht, Helmut: Planen und Bauen: 10 Jahre Universität Bayreuth, Bayreuth 1986, S. 110-113
Bayerisches Staatsministerium des Innern (Hrsg.): Bildwerk, Bauwerk, Kunstwerk. 30 Jahre Kunst und staatliches Bauen in Bayern, München 1990, S. 84/85
Heigl, Curt: Zeitgenössische Kunst im Neubau der Bayerischen Vereinsbank, Nürnberg 1990
Schweinfurter Museumsschriften, Heft 45, Schweinfurt 1992, A. Brandl: Hermann Frauenknecht - Riegelstrukturen
NIKE Special Sculpture No 4, München 1992, S. 18/19, 46: Hermann Frauenknecht – Lebendige Systeme. Living Systems.
Ausstellungskatalog Albrecht Dürer Gesellschaft, Nürnberg 1994: Hermann Frauenknecht. Vom Bild zur Skulptur. Arbeiten der Jahre 1960-1994.
Kunstvilla – Schriftenreihe Band 4 – Kunst in Nürnberg von 1900 bis heute: Hermann Frauenknecht S. 170/171
Kunstvilla – 70 Jahre Künstlergruppe „Der KREIS“: Hermann Frauenknecht S. 125-127, 179, 238